Zäck läuft zick-zack ........

Ein weiterer verregneter Vorweihnachtstag in Zürich. Es ist kalt und der Boden zum Teil schon gefroren. Nicht weit vom Nobelstadtteil Zürichberg findet ein Athlon besonderer Art statt. Nachdem Vorbild des nördlichen Nachbarlandes gibt es nun in der Schweiz einen Bierathlon, organisiert von einem Haufen verrückter Triathleten die sich FREE RADICALS nennen.

Das bunte internationale Starterfeld lässt sich sehen. 40 trinkfeste Bierathleten und Athletinnen, darunter allen voran Jürgen Zäck. Die grosse Frage, ob er auch in dieser noch jungen Sportart seine Ausdauerqualitäten in einen Sieg umsetzen kann sei an dieser Stelle gestellt. Extra aus San Diego ist der Kurzdistanz-Profi James T. Quann angereist.

Mit einigen Minuten Verzögerung erfolg durch das öffnen des ersten Bierkruges der Start. Die Zweierteams hasten mit Ihren Bierkrügen unter dem Arm in den nassen Wald. Pro Runde auf dem 800m langem Waldpfad, müssen am Kontrollpunkt 3dl. Bier getrunken werden. Die Krüge müssen während des ganzen Events  immer „auf Mann getragen werden“. Die Strategien und taktischen Spielereien um den Sieg nehmen ihren Lauf. So prescht das Duo um Werner Bhend, seines Zeichens Organisator und ehemaliger Trainingskollege von Jürgen, ohne Gelbsaft im Magen Runde für Runde. Das Bier wollen die Jungs erst nachdem Sie einen beachtlichen Vorsprung errungen haben trinken, sie wenden die sogenannte Trinkkompensationstaktik an.

 

Wieder andere, wenig erfahrene Trinker, wollen so schnell wie möglich das Malz-Hefe Gebräu runterkippen und die Laufrunden danach anhängen. Die Begründung: „ Die Bierkrüge sind viel leichter und somit können wir schneller laufen“, verspricht wenig Erfolg. Da aus Zeitverlustgründen an ein Austreten nicht zu denken ist. Wurde das Bier nur vom Krug in den Körper verlagert. Es ist also keine Gewichtsersparnis zu verzeichnen. Sicherlich aber eine negative Beieinflussung des Laufstiels, wie man bestens feststellen konnte. Durch den zick-zack-Laufstiel müssen auch mehr Meter gelaufen werden.

 

Jürgen Zäck entpupt sich als alter Hase im Bierathlon Geschäft. Seine Taktik des regelmässigen Tempos beim laufen und beschleunigen beim trinken scheint zu fruchten, oder sollte man sagen zu malzen? Obwohl sein Wettkampfpartner schwer gezeichnet ist von den Strapazen, können die Beiden mit jeder Runde Zeit gut machen. Jürgen trägt unterdessen beide Krüge, sein Teamkollege kämpft hart um das Tempo, auch ohne Krug, mitgehen zu können.

Wiedereinmal beim Trink-Kontrollpunkt angekommen, überwachen die reizenden Schiedsrichterinnen, dass auch kein Tropfen des gelben Goldes verschüttet wird.

Der Laufschritt der Teilnehmer wird mit jeder Runde kürzer und nimmt nicht selten komische Auswüchse an. Auch verstummt das lachen der Bierathleten und geht in ein Keuchen und Gröhlen über. Nach 6 Runden und 4 Litern getrunkenen Bier Siegt das Team Jürgen Zäck und Martin Fröse überlegen mit einer Gesamtzeit von 30 Minuten 15 Sekunden vor dem Sieger der letzten beiden Austragungen, Michele Müller mit seiner Partnerin Corinne Rasper in 34 Minuten 20 Sekunden. Jürgen nannte den schweizerischen Bierathlon, "den härtesten Wettkampf  meines Lebens."

Die Siegerehrung beim Hauptsponsor des Anlasses, einem Stadtbekannten Brauhauses mit Restaurant (namens BACK UND BRAU) dauerte bei feucht fröhlicher Stimmung bis früh in die Morgenstunden. Veranstalter, Sponsoren und Athleten, in der Fachsprache auch Trinker genannt, waren sich einig: Im Jahre 2000 wird es wieder einen Bierathlon geben.

Biersponsor

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